Welch ein Glück (aus “Welch ein Glück”) Jetzt aber wirklich: Ab morgen nehme ich ab,
ich trinke weniger Alkohol, höre auf zu rauchen, treibe mehr Sport und helfe meiner Frau bei der Hausarbeit.
Aber zum Glück erst morgen.
Da kann ich heute ja noch einmal
so richtig die Sau raus lassen. (c) Klaus Eppele, Karlsruhe Bescheidenheit
(aus “Welch ein Glück”) Kalorienarm essen Nikotinarm rauchen
Koffeinfrei genießen Alkoholfrei trinken
Bargeldlos bezahlen
Schnurlos telefonieren
Da soll noch einmal einer behaupten in unserer heutigen Zeit gäbe es keine Bescheidenheit mehr
(c) Klaus Eppele, Karlsruhe Sanfte Verführung (aus ”Aufwärts”) Nur sie und ich
ganz allein in unserem Wohnzimmer ich sitze angespannt auf der Couch sie liegt einladend vor mir in ihrem silbernen Kleid süß duftet ihr knackig brauner Teint erst wage ich es nicht, sie zu berühren
doch dann nehme ich mir ein Herz, ich greife gierig zu und breche ein Rippchen ab — von meiner Tafel Schokolade. Zum Teufel mit der Diät!
(c) Klaus Eppele, Karlsruhe Trendy (aus “Welch ein Glück”) Para gliding Bungee jumping Water skiing und Mountain biking
Das ist mir alles viel zu anstrengend ich konzentriere mich lieber auf die Massensportarten
Couch sitting TV watching Peanuts eating und Wine drinking (c) Klaus Eppele, Karlsruhe
Sportlich (aus “Welch ein Glück”) Im Internet gesurft ins World Wide Web eingetaucht
von einigen Hyperlinks treiben lassen in einer Flut von e-mails fast ertrunken dann ein paar Viren gekillt und die Platte geputzt
morgen habe ich bestimmt wieder Muskelkater (c) Klaus Eppele, Karlsruhe Dressiert (aus ”Aufwärts”)
Wir haben zu Hause eine Maschine, die uns perfekt abgerichtet hat.Sie befiehlt uns, wann wir zu Abend essen dürfen, um wie viel Uhr wir uns abends im Wohnzimmer treffen, zu welchen Zeiten wir aufs Klo gehen und wann
wir frühestens ins Bett können. Mehr noch: Diese verflixte Maschine definiert, an welchen Abenden wir ausgehen und wann wir gefälligst zu Hause zu sein haben. Sie bestimmt, wann wir lachen, nervös, angespannt oder
traurig sind und sie suggeriert uns sogar, was wir beim nächsten Besuch im Supermarkt zu kaufen haben. Von prominenter Stelle im Wohnzimmer aus überwacht sie uns den ganzen Tag und …
— ups, ich kann jetzt nicht mehr weiter schreiben, denn die Tagesschau fängt gleich an. (c) Klaus Eppele, Karlsruhe Stimmt’s? (aus “Welch ein Glück”) Immer nörgelst du an mir herum, wenn meine Unterhose im Badezimmer
auf dem Boden liegt oder wenn du mich erwischst, wenn ich im Stehen pinkle.
Richtig sauer wirst du, wenn ich meine Fußnägel im Wohnzimmer schneide oder wenn ich beim Fernsehen die Chips
auf die Couch brösle.
Aber so richtig unzufrieden wärst du doch bestimmt dann, wenn du das alles nicht mehr hättest.
Stimmt’s? (c) Klaus Eppele, Karlsruhe Guter Verkäufer (aus “Welch ein Glück”) „Ich hätte gerne ein Kabel für meinen Drucker.“
„3 Meter, 5 Meter oder 7 Meter Länge?“
„3 Meter!“
„Seriell, Centronics, SCSI oder USB?“
„Äh, SCSI!“
„Standard SCSI, SCSI-Wide, SCSI 25M oder sonst irgendeine Speziallösung?“
„Oh, mh, Standard SCSI, glaube ich.“
„Welcher Stecker? 25 polig, 36 polig, Männchen oder Weibchen?“
„Puh, keine Ahnung — wie viel kostet bei Ihnen eigentlich ein neuer Drucker inklusive dem passenden Kabel?“ (c) Klaus Eppele, Karlsruhe
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